Was ist LED-Notbeleuchtung?
LED-Notbeleuchtung sorgt bei Stromausfall oder anderen Notfällen für eine sichere Ausleuchtung von Flucht- und Rettungswegen. In Industrieanlagen ermöglicht sie die geordnete Evakuierung von Mitarbeitern, schützt kritische Produktionsprozesse und unterstützt Einsatzkräfte bei der Orientierung. Neben der Ausleuchtung ist die klare Erkennbarkeit von Notausgängen, Hinweisschildern und Sammelstellen entscheidend. Moderne Systeme können mit Sensoren und Überwachungstechnologien ausgestattet werden, um jederzeit die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Die Funktionsweise lässt sich unterscheiden in Sicherheitsbeleuchtung, Ersatzbeleuchtung und Antipanikbeleuchtung.
Gesetzliche und normative Anforderungen
In Deutschland und der EU gelten für Notbeleuchtung u. a.:
- DIN EN 1838 – lichttechnische Anforderungen an Notbeleuchtung und Rettungszeichenleuchten
- DIN EN 50172 – Betriebsanforderungen, Wartungsintervalle und Prüfzyklen
- Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) – Sicherheitsbeleuchtung für Arbeitsplätze mit besonderer Gefährdung
- ASR A3.4/3 – Mindestbeleuchtungsstärken, Sichtweiten und Kennzeichnungen
Planung, Installation und Wartung müssen dokumentiert und regelmäßig geprüft werden. Hilfreich ist die Unterscheidung der Überwachungsarten (manuell, automatisch, zentral) sowie die Kenntnis typischer Prüfabläufe.
Vorteile von LED-Technologie in der Notbeleuchtung
- Hohe Energieeffizienz – senkt Betriebskosten und Batterielast
- Lange Lebensdauer – bis zu 50.000 Betriebsstunden, geringerer Wartungsaufwand
- Sofort volle Helligkeit – keine Aufwärmphase
- Hohe Schaltfestigkeit – häufiges Schalten ohne Lebensdauerverlust
- Kompakte Bauformen – flexible Integration in verschiedene Leuchten
- Anpassbare Lichtfarbe – für optimale Sichtverhältnisse
Technische Lösungen für Industrieanlagen
Systemtyp | Funktionsweise | Vorteile | Nachteile |
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Zentrale Stromversorgung | Versorgung aller Leuchten über zentrale Batterieanlage | Einfache Wartung, zentrale Überwachung | Höhere Verkabelungskosten, zentrale Fehlerquelle |
Einzelbatterieleuchten | Jede Leuchte mit eigener Batterie | Geringe Installationskosten, dezentrale Redundanz | Jede Leuchte separat prüfen |
Vernetzte Systeme (DALI, BUS) | Selbsttest- und Fernüberwachung | Automatische Tests, zentrale Protokollierung | Höhere Anschaffungskosten, komplexere Installation |
Planung und Umsetzung
- Risikoanalyse – Festlegung sicherheitsrelevanter Bereiche
- Positionierung – Ausreichende Beleuchtung von Fluchtwegen, Treppen, Maschinenbereichen und Sammelstellen
- Beleuchtungsstärke – mind. 1 lx auf der Mittelachse von Fluchtwegen (nach DIN EN 1838)
- Kennzeichnung – Rettungszeichenleuchten mit genormten Piktogrammen
- Redundanz – verteilte Stromversorgung und unterschiedliche Energiequellen
- Integration – Einbindung in Gebäudemanagementsysteme
LED-Notbeleuchtung ist in Industrieanlagen unverzichtbar. Sie erfüllt gesetzliche Vorgaben, erhöht die Sicherheit und unterstützt den reibungslosen Ablauf im Notfall. Durchdachte Planung, passende Technik und konsequente Wartung maximieren Betriebssicherheit und Energieeffizienz. Vernetzte Systeme bieten zusätzliche Vorteile durch automatisierte Tests und zentrale Dokumentation.